Die Mars-Mission

Ein Kamel ist ein Pferd, dass von einem Projektteam entworfen wurde.

1982 gab es bei der NASA ein Projekt, das Space Shuttle für andere Zwecke einzusetzen, als es die ursprüngliche Planung vorsah, nämlich ein wiederverwendbares System, um Objekte in ein niedriges Erdorbit zu bringen (Low Earth Orbit = LEO). Auslöser war die schlechte Auslastung (Buchung) des Shuttles, da das Militär über ausreichende Mengen billiger Trägerraketen verfügte, und europäische Aufträge wegen des Ariane-Systems der ESA weitgehend ausblieben.

Das Projekt wollte das Shuttle als Platform für weitere Mond-, und ggf. Mars-Missionen einsetzen. Dazu wurden verschiedene (unabhängige!) Teilprojekte mit insgesammt fast 5500 Mitarbeitern gegründet. Es wurden interne Zusatztanks geplant, sowie erweiterte Lebenserhaltungssysteme. Da das Shuttle nicht in der Lage ist, die Strahlung des Van-Allen Gürtels (Strahlungsgürtel um die Erde, der in ca. 8000 km Höhe beginnt) genügend abzuschirmen, wurden die begehbaren Bereiche mit einer entsprechenden Abschirmung versehen. Da die Batterien des Shuttle nur für ca. 1 Woche ausreichen, wurden zusätzliche Behälter für den Brennstoff eingeplant. Untersuchungen ergaben, dass es durchaus möglich ist, die Atmosphäre des Mars für eine aerodynamische Landung des Shuttles zu nutzen, daher wurde kein eigenes Ladefahrzeug (Mars Excursion Module = MEM) vorgesehen.

Beim Abschluss der Planungsphase beliefen sich die Kosten bei NASA und einigen Aerospace-Companies auf insgesamt ca. 550 Mio. US-Dollar (1984).

Das Projekt wurde nicht umgesetzt.

Ein Schüler der 10. Klasse, der an einer Tour seiner Schule des Kennedy Space Center in Florida teilnahm, stellte dem anwesenden NASA-Mitarbeiter folgende Fragen:

Nachdem dieser NASA-Mitarbeiter (kein Techniker) seinen Kollegen über den neunmalklugen Jungen berichtete, machte sich Betroffenheit breit.

Das Projekt wurde 5 Tage danach offiziell für beendet erklärt.

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